Aufbruch und Segen

Aufbruch und Segen

Aufbruch und Segen

# Webseiten-Migration

Aufbruch und Segen

Einführung von Pfarrerin Rebecca Basse gefeiert

Foto: Felix Kaestner

Foto: Felix Kaestner

All eure Sorge werft auf ihn. Unter diesem Motto stand der Gottesdienst in der Geseker Martin-Luther-Kirche am vergangenen Sonntag, den 29. September 2019. Evangelische Christinnen und Christen aus den Kirchengemeinden Warstein, Anröchte, Geseke, und Erwitte feierten hier am Nachmittag gemeinsam die Einführung von Pfarrerin Rebecca Basse. Die 2. Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Geseke wurde für Aufgaben in der mit Jahresbeginn neu gegründeten und besonders flächengroßen Region WAGE errichtet. Die Erweiterung der Region selbst entstand Anfang des Jahres mit der Vereinigung zweier Kirchenkreise zum neuen Kirchenkreis Soest-Arnsberg.

Rebecca Basse war bisher Pfarrerin im Kirchenkreis Recklinghausen und bringt Erfahrungen aus zwei Gemeinden im Ruhrgebiet mit. Als Vikarin war sie bereits in zwei Soester Gemeinden, später dann als Pfarrerin in der westlichen Soester Börde tätig und kehrt nun ein wenig „zurück“. Bereits Anfang September zog sie mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern von Haltern am See nach Geseke und nimmt seitdem ihre Aufgabe für die Region als festes Mitglied des Pfarrteams wahr.

Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche

„Sie ist nun hier und wir freuen uns, dass du da bist, Rebecca.“ Mit diesen Worten begrüßte die Geseker Gemeindepfarrerin Kristina Ziemssen ihre Kollegin vor der versammelten Festgemeinde. „Wir brauchen sie mit ihrem Wissen, mit ihrem eigenen Blick, mit dem, was sie mitbringt, damit sie uns hilft, unterstützt, etwas bewegt, auch UNS bewegt, damit die drei Gemeinden Erwitte-Anröchte, Geseke und Warstein zusammenfinden, Gemeinsames entdecken und wagen, neue, ungewohnte Wege beschreiten.“

All eure Sorge werft auf ihn. In ihrer Predigt griff Pfarrerin Basse diesen Zuspruch des Petrus auf und deutete auf die Figur des segnenden Jesus, der von der Wand hinter dem Altar auf die Gläubigen schaut: „Ich habe den Eindruck, als könne er ganz gut fangen.“ Ein ermutigender Gedanke, auch angesichts der großen Aufgabe, die ihr nun bevorsteht. WAGEmutig möchte sie diese angehen. Mutig. Kraftvoll und stark.

„Ich freue mich sehr darauf, neue Menschen und Orte kennen zu lernen. Ich freue mich darauf, dass wir zusammen in die Zukunft gehen: Bewährtes stärken, Neues entdecken und Veränderungen gestalten. Wir wissen noch nicht, wohin der Weg uns führt. Aber wir wissen, dass wir ihn nicht alleine gehen.“

In seiner Einführungsansprache verbildlichte der Superintendent des Kirchenkreises Soest-Arnsberg, Dieter Tometten, das „nicht alleine gehen“ mit dem Segen Gottes. Es sei ein Segen, dass wir heute noch die Mittel haben, die Region WAGE nun mit einer zusätzlichen Pfarrstelle versehen und so unterstützen zu können. Trotz aller notwendigen Veränderungen und einer ungewissen Zukunft stehe Gott immer im Zentrum unseres Handelns. Da sei es unsere Aufgabe, Menschen für ihre und in ihren vielfältigen Aufgaben zu segnen.

Und so sprachen das übrige Pfarrteam der Region sowie Vertreterinnen und Vertreter der drei Presbyterien Rebecca Basse zur Einführung unter Handauflegung biblische Segensworte zu.

Ein Segen ist auch die Summe von 536 Euro, die die Festgemeinde für die Kollekte zusammenlegte. Geseke engagiert sich seit einigen Jahren für Flüchtlinge und Migranten. Wir nehmen sie im Kirchenasyl bei uns auf und engagieren uns bei ihrer Integration. Und so ist die Kollekte für die zivile Seenotrettung von Flüchtenden durch Sea-Watch e.V. bestimmt und kommt damit jenen Menschen zugute, die sich weiter auf den lebensgefährlichen Weg zu uns nach Europa machen.

Dazu passt, dass der vergangene Sonntag der Michaelistag war– der Tag aller Engel: der Kämpfer, Wächter und Beschützer – und auch der Musiker.

Himmlisch waren daher auch die Harmonien, die Gastkantor Klaus Irmscher der Orgel und der Geseker Posaunenchor unter der Leitung von Werner Naundorf seinen Blechblasinstrumenten zu entlocken wussten. Auch das größtenteils moderne Liedgut trug dabei wesentlich zur Festlichkeit und Aufbruchstimmung dieses Gottesdienstes bei, der nach Fürbitten und Segen mit einem feierlichen Auszug endete.

Feier im Bodelschwingh-Haus

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die Feierlichkeiten im Friedrich-von-Bodelschwingh-Haus fortgesetzt. Hierher hatten die Gemeinden ihre Gäste geladen. Zahlreiche Vertreter aus Kirchen und Kommunen waren zugegen, überbrachten in bewusst kurz gehaltenen Grußworten ihre Gratulation sowie guten Wünsche für die neue Aufgabe von Pfarrerin Rebecca Basse für, mit und in der Region.

Der Geseker Gospelchor Gospel in Motion unter der Leitung von Christian Schmidt gab diesem Programmpunkt einen abwechslungsreichen musikalischen Rahmen, der die Anwesenden sogar zum Mitklatschen bewegen konnte. Im Anschluss probten die Gemeinden ihre Zusammenarbeit bei der Verköstigung der kleinen und großen Gäste. Alles war gut vorbereitet und organisiert. Da für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt wurde, blieb am Abend ausreichend Gelegenheit für gute Gespräche und regen Austausch miteinander.

Dass man dem Tagesmotto „All eure Sorge werft auf ihn“ treu bleiben und sich der Aufbruchstimmung eher verbunden fühlen wird als der Sorge um bevorstehende Aufgaben, soll an einem Beispiel erläutert werden. Auf das abgewandelte Zitat von Martin Luther, dass man nicht verhindern könne, dass die Vögel (des Kummers und der Sorge) über einem kreisen, aber wohl, dass sie auf dem Kopfe nisten, fand der Ehemann von Pfarrerin Rebecca Basse eine pragmatische Lösung: „Dann musst du halt die Haare kurz tragen“.

Sven Leutnant

Foto: Felix Kaestner

Foto: Felix Kaestner

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed