08/08/2024 0 Kommentare
GottesKlang: Orgel findet neue Heimat in Rumänien
GottesKlang: Orgel findet neue Heimat in Rumänien
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GottesKlang: Orgel findet neue Heimat in Rumänien
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Lobe den Herren. Dieses Stück aus der Feder des Komponisten Max Reger erklang bei der feierlichen Entwidmung der Martin-Luther-Kirche Anfang Oktober des vergangenen Jahres auf der Orgel. Damit bewegte sie unsere Herzen ein letztes Mal. Viele Jahre haben wir diese Orgel gehört. Sie hat unseren Gesang begleitet und unseren Gebeten Melodien gegeben. Wir waren dankbar für ihren Klang und für die Menschen, die an ihr gespielt haben. Seitdem hatte sie geschwiegen. Aber nicht für immer.
Anfang November wurde die Orgel von der Fachfirma Ladach aus Wuppertal abgebaut und für den Wiederverkauf professionell eingelagert. Seitdem gibt es immer wieder Rückfragen aus der Gemeinde zu ihrem Verbleib. Nun fand sich eine kleine katholische Gemeinde, für die diese Orgel erschwinglich war: in der rund zwanzig Autostunden entfernten Stadt Lemnia, in der Region Siebenbürgen in Rumänien gelegen. Als der Transporter eintraf, fanden sich gleich viele helfende Hände zum Abladen. Die Holzkirche, in der die Königin der Instrumente eine neue Heimat gefunden hat, wurde bereits 1764 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Sie ist nach dem Hl. Johannes von Nepomuk benannt, ein böhmischer Priester und Märtyrer.
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Mitte Februar begannen der Aufbau und die elektrischen Arbeiten der Kleucker-Orgel mit einem Manual und Pedal – unter der Federführung von Orgelbauer Zoltán Pap. Der Organist, der bei der Zeremonie am Sonntag, den 14. März der Gemeinde als erster den Klang des neuen Instruments zu Gehör bringt, ist sein Sohn Attila – ein Meister des Orgelspiels. Unter den Stücken, die den musikalischen Rahmen des Festes bilden, findet sich u.a. das Violinkonzert Winter aus Antonio Vivaldis wohl bekanntestem Werk Die vier Jahreszeiten in einem Arrangement für Orgel sowie Präludium und Fuge in C-Dur (BWV 553) von Johann Sebastian Bach.
Die feierliche Einweihung der Orgel erfolgte unter großer Anteilnahme der Gemeinde durch den ortsansässigen Priester Pál-Zsolt Hölgyes sowie Erzbischof Dr. Gergely Kovács.
Die Gemeinde in Lemnia hat uns gegenüber zum Ausdruck gebracht, wie glücklich sie über das neue Instrument sind und wie dankbar, nun endlich eine wohlklingende Begleitung für ihre Gottesdienste zu haben. Sie freuen sich ebenso über unser Interesse zum Verbleib der Orgel. Die Wertschätzung für das Instrument wird auch in der öffentlichen Einladung zur Einweihung deutlich, in der Orgelbauer Zoltán Pap mit folgenden Worten zitiert wurde: „Ich glaube, dass eine Orgel in der Lage sein sollte, zu weinen, sich zu freuen und herrlich zu klingen. Denn die Musik, die sie in Kirchen spielt, schleust Schönheit sogar in die Seele von hartherzigen Menschen und bringt sie näher zu Gott.“
Text: Sven Leutnant, Fotos: Gemeinde Lemnia, Rumänien
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